BÉLA KOCÁN, Ortsnamengeschichtliche Untersuchungen in dem alten Komitat Ugocsa. 2017.

Der Autor bearbeitete die alt- und mittelungarischen Ortsnamen des nordöstlichen Komitats in dem historischen Großungarn. Beinahe zweitausend Angaben dienen der Arbeit als Basis.

Das primäre Ziel der Forschung war die Beantwortung der folgenden Fragen: Auf das Dasein welcher Ethnien verweist das sprachliche Profil der Ortsnamen in dem Komitat, und wie können diese Ethnien im Laufe der Zeit charakterisiert werden. Der Autor gab bei der Ortsnamensammlung darauf Acht, dass der Anfang der slawisch-ungarischen Beziehung und ihr späteres Verhältnis sichtbar werden. Überdies untersuchte der Autor auch andere Ethnien, die in dem Gebiet geringere Bedeutung hatten. Das andere Ziel der Forschung war die Aufdeckung und die Präsentation der Entwicklung der Ortsnamenschätze: Können wir die ortsnamentypspezifischen Merkmale irgendeiner markanten Tendenz in der entstehenden und sich formenden Ortsnamensammlung erkennen; Können wir unsere bisherigen Kenntnisse durch die systemorientierte Bearbeitung präziser machen; Bestätigt das die Ergebnisse der einzelnen Wissenschaftsgebiete?

In dem ersten Kapitel schreibt der Autor über die Entstehung des Komitats Ugocsa und über die Veränderungen seiner physischen Geographie um die Zeit der ungarischen Landnahme und in der darauffolgenden Zeit. In dem zweiten Kapitel werden die Ergebnisse verschiedener Fachwissenschaften (Geschichtswissenschaft, Archäologie, Linguistik) in Bezug auf die Vergangenheit des Komitats dargestellt. In dem dritten Kapitel analysiert der Autor das alt- und mittelungarische Ortsnamensystem in Ugocsa anhand der sprachlichen Schichten. Um verlässlichere Forschungsergebnisse zu bekommen, gliederte der Autor die Ortsnamen in drei große Typen: Gewässernamen, Siedlungsnamen und Mikrotoponyme. In der Analyse sind die ungarischen Wörter (Erbwörter) und die Lehnwörter in einem einheitlichen System beschrieben. Zum Beispiel haben sich die altungarischen Gewässernamen Beberke (< slaw. bebrъ ~ bobrъ ’Biber’ und Hódos (< ung. hód ’Biber’ + das Ortsnamen-Suffix -s) aus Tiernamen geformt, aber nach dem ersten Namengebungsmoment gehört das erste Wort zu der slawischen Namensschicht, und das zweite zu der ungarischen Namensschicht. In dem vierten Kapitel schreibt der Autor zuerst über das Namen-Clustering und über das Verfahren der Folgerung (ein mit dem Clustering zusammenhängendes methodisches Prinzip), danach präsentiert er in Bezug auf das Komitat die alt- und mittelungarischen Zusammenhänge in der Namensystematik. Aufgrund der Untersuchung des Phänomens ist es ersichtlich, dass die Gewässernamen im Kreis der Grundnamen fast in dem ganzen Zeitalter eine dominante Gruppe bilden, dann treten die Mikrotoponyme in dem mittelungarischen Zeitalter in die Rolle der Grundnamen. In dem letzten Kapitel werden die Erfahrungen der Forschung zusammengefasst.